Einladung der Arbeitsgruppe Zwangsarbeit/ „Ausländer-Kinderpflegestätte“ der Gemeinde Alfter

Pressemitteilung Alfter 22. Oktober 2021 Vortrag, Dialog und Ausstellung – Aktive Erinnerung an die Opfer

der NS-Zwangsarbeit in der Gemeinde Alfter

Unter dem Titel „Hauptziel ist Aufrechterhaltung der Produktion – Zwangsarbeit in Alfter 1939-1945“ lädt die Arbeitsgruppe Zwangsarbeit/ „Ausländer-Kinderpflegestätte“ der Gemeinde Alfter am Donnerstag, 4. November um 19 Uhr zu einem Vortrag in das Haus der Alfterer Ge- schichte ein.

Referent ist Jens Löffler, Archivar der Gemeinde Alfter. Seine gleichnamige Dokumentation vom Februar 2021 löste große Trauer und Entsetzen aus. Ein besonders dunkles Kapitel Alfters war die Existenz der sogenannten „Ausländerkinder-Pflegestätte“, in der mindestens 19 Säuglinge an Unter- ernährung und Verwahrlosung zu Grunde gingen. Schnell wurde klar, dass noch viele Fragen offen sind. Daher zeigt der Vortrag historische Hinter- gründe und Zusammenhänge auf, die es dem diktatorischen NS-System er- möglichten, über zwölf Millionen Menschen in Zwangsarbeit zu bringen, vor allem Verschleppte aus ganz Europa und Kriegsgefangene.

Gewünscht ist ein offener Dialog mit den Teilnehmenden der Veranstal- tung. Gemeinsam soll diskutiert werden, wie Erinnerung lebendig bleiben und aus dem Geschehenen für die Zukunft gelernt werden kann. Gesucht werden auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die diese Zeit hautnah miter- lebt haben und darüber berichten möchten. Die Veranstaltung ist kosten- frei.

Begleitausstellung

Der Vortrag ist eingebettet in eine kleine Ausstellung, die mit Unterstüt- zung des Hauses der Alfterer Geschichte entstanden ist. Sie fasst die wich- tigsten Forschungsergebnisse aus der Dokumentation zusammen und gibt einen Überblick über Orte, Zahlen und Fakten. Die Ausstellung ist an fol- genden Tagen geöffnet:

  •   So., 07. November2021 von 15-18 Uhr

  •   Di., 09. November 2021 von 17-19 Uhr

  •   Do., 11. November 2021 von 17-19 Uhr

  •   So., 14. November 2021 von 15-18 Uhr

 

Wer die Ausstellung besucht, hat ebenfalls die Möglichkeit seine Wünsche, Gedanken oder Erinnerungen (auch anonym) abzugeben und zu teilen.
Der Eintritt zur Ausstellung im Haus der Alfterer Geschichte ist ebenfalls kostenfrei.

Hintergrund Arbeitsgruppe Zwangsarbeit/ „Ausländer-Kinderpflege- stätte

Die Arbeitsgruppe Zwangsarbeit/ „Ausländer-Kinderpflegestätte“ initiiert, unterstützt und koordiniert Aktivitäten, die sich mit der Geschichte und den Opfern der Zwangsarbeit in der Gemeinde Alfter sowie den Folgen bis in die Gegenwart auseinandersetzen (z. B. Veranstaltungen, Bildungsarbeit, Übersetzungsarbeiten). Dazu gehört auch die Schaffung eines Erinnerung- sortes. In Zusammenarbeit mit dem Haus der Alfterer Geschichte versteht sich die AG Zwangsarbeit/“Ausländerkinder-Pflegestätte“ dabei als Impuls- geber der Erinnerungsarbeit.

In der AG Zwangsarbeit/“Ausländerkinder-Pflegestätte“ haben sich Ver- treter aus Politik und Verwaltung mit Experten zusammengeschlossen. Weitere Mitarbeitende werden gesucht und sind herzlich willkommen. Wer die Forschung unterstützen und einen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten möchte, kann sich an Archivar Jens Löffler per Telefon 0228 64 84- 139 (nur montags) oder per E-Mail an archiv@alfter.de wenden.