FDP-Kreistagsfraktion kritisiert Beschluss zu VRS-Tarifen: „Die Forderung nach einer Nullrunde bei den Fahrpreisen ist realitätsfremd.

In seiner gestrigen Sitzung hat sich der Kreistag mit den Stimmen von CDU, Grünen und SPD  gegen eine grundsätzliche Erhöhung der Fahrpreise für das Tarifjahr 2022 im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) ausgesprochen. Dieser Beschluss wurde von der FDP deutlich kritisiert. „Die Pandemie hat den öffentlichen Personennahverkehr in die Krise gestürzt. So sind die Einnahmen im VRS in 2020 um fast 132 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Und auch die Prognosen für 2021 und 2022 sind schlecht, während gleichzeitig die Rettungsschirme von Bund und Länder auslaufen“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Kreistagsfaktion Friedrich-Wilhelm Kuhlmann und betont: „Natürlich setzen auch wir uns für einen attraktiven und preisgünstigen ÖPNV ein, doch wir sollten ehrlich sein. Die Kommunen und die Kreise können das Corona-Finanzloch nicht allein stopfen. Wenn kein neuer Rettungsschirm aufgespannt wird — und danach sieht es derzeit aus -, müssen wir in den sauren Apfel beißen und die Tarife 2022 anheben.“

Die Forderung von CDU, Grünen und SPD nach einer dritten Säule der ÖPNV-Finanzierung aus Mitteln des Bundes und des Landes wird dagegen von den Liberalen unterstützt, ebenso wie das geplante Job-Ticket für alle Berufstätigen im VRS-Gebiet und die Ausweitung des e-Tarifs. „Dafür sollten wir uns im Zweckverband VRS, der letztendlich über die Tarife entscheidet, weiter stark machen. Die Forderungen nach Nullrunden bei den Fahrpreisen oder gar eine Preissenkung sind realitätsfremd und nicht zu finanzieren. Das machen wir nicht mit“, so Kuhlmann.