Gedenkfeier zur Reichsprogromnacht am 09. November 1938
Wir Freien Demokraten setzen uns gegen jede Form des Antisemitismus ein, so dass es für uns eine Selbstverständlichkeit war, der Einladung der CDU Alfter zu folgen und an der Gedenkveranstaltung 80 Jahre nach der Reichsprogromnacht auf dem jüdischen Friedhof in Alfter teilzunehmen.
Vor 80 Jahren brannten in Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnhäuser. Menschen wurden durch die Straßen gejagt und ermordet. In NRW verloren am 09. November 1938 mindestens 127 jüdische Mitmenschen ihr Leben.
Die Reichsprogromnacht war ein Wendepunkt im Umgang mit ehtnisch und religiös andersdenkender Menschen. Der Hass gegen jüdische Mitmenschen brach sich ungehemmt Bahn. Mehr als sechs Millionen jüdische Menschen in Deutschland und Europa wurden zunächst in Ghettos gesperrt, später in Konzentrationslager abtransportiert und dort auf grausame Art und Weise ermordet. Während des historisch beispiellosen Holocaust verloren 6 Millionen jüdische Mitbürger, Kinder, Frauen und Männer ihr Leben. Die Überlebenden des Holocaust waren traumatisiert und für ihr Leben an Körper und Seele gezeichnet.
Gedenken kann nicht staatlich verordnet werde. Wir Freien Demokraten setzen uns jedoch für eine aktive Erinnerungskultur ein.
Die Nachkriegsgenerationen sind nicht verantwortlich für die zahlreichen Verbrechen der Nationalsozialisten gegen die Menschlichkeit, für die Verbrechen aus ethnischen, religiösen Gründen, sowie für die Verbrechen gegen Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen.
Aber heute sind wir alle dafür verantwortlich, dass derartige Verbrechen nie wieder passieren! Wir müssen Zivilcourage zeigen, wo Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder salonfähig gemacht werden sollen. Die jüngste und dunkelste Geschichte Deutschlands sollte uns lehren nie wieder weg zu schauen, wenn Mitbürger anderer Ethnien und Religionen diskriminiert, ausgegrenzt oder gar verfolgt werden.