NRW-Leitregon für künstliche Intelligenz

„Bei den Diskussionen und Aktivitäten zum Thema künstliche Intelligenz muss der Mensch im Mittelpunkt stehen“, so Prof. Dr. Andreas Pinkwart (FDP), Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW. Er referierte zum Thema „NRW Leitregion für künstliche Intelligenz“ auf einer Veranstaltung der Friedrich Naumannstiftung für die Freiheit am 21. Januar in der Aula des Campus II der Alanus Hochschule in Alfter. Mehr als 140 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung zur Veranstaltung gefolgt, die auf Initiative des FDP Ortsverband Alfter durchgeführt wurde. In einem Grußwort sprach Miriam Clemens, Vorsitzende der FDP Alfter, die Bedeutung des Themas für die Region an.

In seinem Vortrag machte Minister Pinkwart deutlich, dass das Thema Künstliche Intelligenz (KI) uns alle betrifft. Es stellten sich aber auch noch viele unbeantwortete Fragen, so der Minister. Es zeichne sich bereits ab, dass künstliche Intelligenz unser Leben enorm verbessern könne, so beim Autofahren, in der Medizin und bei der Spracherkennung. Viele weitere Chancen lägen noch vor uns, die wir aber noch nicht unmittelbar abschätzen könnten. Daher habe sich die Landesregierung entschieden, künstliche Intelligenz als eine Schlüsseltechnologie der Zukunft in den Vordergrund ihrer Arbeit zu stellen. Im vergangenen Jahr sei bereits ein Kompetenzzentrum für KI gegründet worden, dass sich mit Forschung, mit Wissenstransfer, vor allem auch in Richtung der mittelständischen Unternehmen, sowie mit Anwendungsethik befasse. NRW verfüge bereits jetzt über eine ausgezeichnete Forschungslandschaft mit Pionier-Einrichtungen für die praxisnahe Erforschung und Entwicklung von Technologien des Maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz in den Regionen Aachen/Jülich, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Bochum/Dortmund, Münster, Bielefeld, Paderborn, Siegen und Wuppertal. Weitere Schwerpunktprofessuren und Arbeitsplätze für Nachwuchswissenschaftler sollen etabliert werden, so der Minister.

von links: Prof Bauckhage, Minister Pinkwart, Jan Frederik Kremer

m Anschluss folgte eine offene Diskussionsrunde mit einem der renommiertesten Forschern Europas im Bereich KI, Prof. Dr. Christian Bauckhage, Leiter des Fraunhofer Instituts IAIS in Sankt Augustin für Maschinelles Lernen, und Minister Pinkwart unter der Moderation von Jan Frederik Kremer, Leiter des Regionalbüros NRW der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit.

Zum Begriff Künstliche Intelligenz führte Bauckhage aus, dass der Begriff aus den 50er Jahren stamme und missverständlich sei. Wesentlich für die heutigen Arbeiten und Möglichkeiten zum Thema KI sei, dass außerordentlich große Datenmengen, hohe Rechenleistungen zu günstigen Kosten und frei verfügbare Programme zu Auswertung der Daten zur Verfügung stünden. Derzeit gebe es keine künstliche Intelligenz, Der Unterschied zum menschlichen Gehirn mit seinen neuronalen Netzen sei erheblich. Wir sollten dem maschinellen Lernen nicht negativ gegenüber stehen Unsere Vorstellungen sein oft zu sehr von Science-Fiction Filmen geprägt; die Realität sei eine ganz andere, so Bauckhage.  Einen Durchbruch sei derzeit in der medizinischen Diagnostik zu erleben, so beispielsweise in der Auswertung von radiologischem Bildmaterial. Über KI Systeme könnten Ärzte auf eine enorm größere Datenmenge radiologischen Materials zugreifen, als Ärzte bisher in ihrer gesamten Laufbahn jemals zu Gesicht bekämen. Dies führe zu einer treffsichereren Diagnostik, wovon sowohl Ärzte, wie auch Patienten profitierten.